Achten Sie darauf, dass Ihr kanadisches Testament durch eine neue Ehe nicht unwirksam wird.
Planen Sie oder ein Familienmitglied zu heiraten? Herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie auch Vermögen in Kanada und ein kanadisches Testament haben, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Ihre anstehende Ehe einen Einfluss darauf haben wird, wer Ihr Vermögen bekommen wird, wenn Sie sterben.
Allgemein gilt, dass eine neue Ehe (egal ob in Kanada oder einem anderen Land geschlossen) über das Familiengesetz der maßgeblichen Provinz Kanadas Ihrem neuen Ehepartner die Möglichkeit gibt, nach Ihrem Tod einen Teil Ihres Nachlasses zu erhalten, selbst wenn Sie bereits ein inhaltlich anders lautendes Testament in Kanada gemacht haben. Dieses Pflichtteilsrecht kann nach dem Tod des Ehepartners beantragt werden und deshalb ernsthafte Konsequenzen für Ihren Nachlass in Kanada haben, wenn Sie sich nicht im Voraus damit befasst haben.
In ähnlicher Weise macht in den meisten Fällen eine neue Ehe in Kanada ein bestehendes kanadisches Testament ungültig. Es wird für so manche Menschen überraschend sein, dass eine neue Ehe die frühere Nachlassplanung außer Kraft setzen kann. Es gibt Möglichkeiten dies zu verhindern oder zu ändern. Ansonsten gilt für den Fall, dass ein vor der Eheschließung erstelltes kanadisches Testament ungültig wurde, dass Ihr zukünftiger Nachlass entsprechend der Vorschriften der jeweiligen Provinz so verteilt wird als wäre es ein nicht-testamentarisch geregelter Nachlass.
Was auch überraschend sein könnte: falls Ihre Beziehung zerbricht und Sie sich von Ihrem Ehepartner scheiden lassen: Ihr Testament wird nach wie vor unverändert bleiben. Wenn sich ein Paar scheiden lässt und bereits ein rechtskräftiges kanadisches Testament erstellt hat, bleibt dieses gültig, bis Sie es widerrufen oder eine neue Ehe eingehen. Für viele geschiedene Paare, die Ihren Nachlass nicht an den ehemaligen Ehepartner verschenken wollen, kann dies für andere Erben zu einem richtigen Problem werden.
Sicherheitshalber sollten Leute mit Vermögen in Kanada davon ausgehen, dass ein größeres Ereignis in ihrem Leben, wie beispielsweise eine Ehe, Geburt eines Kinds, oder eine Scheidung, eine Auswirkung auf die Nachlassplanung haben kann. Eine sorgfältige Planung mit Ihren Anwälten kann dieses Risiko minimieren.
Rowan Smith B.A., J.D.
Barrister & Solicitor