Identitätserfassung durch biometrische Daten
Identitätserfassung durch biometrische Daten
Kanada setzt auf biometrisches Verfahren bei der Einreise
Reisende, die seit 31 Juli 2018 ein Studienvisum, ein Besuchervisum, eine Arbeitserlaubnis oder einen ständigen Wohnsitz in Kanada beantragen, müssen ihre biometrischen Daten abgeben. Dazu gehören neben einem biometrischem Passbild auch die Fingerabdrücke. Die Gebühr für die Erfassung der Daten beträgt pro Person CDN $ 85 CAD (Stand 6.09.2018), für Familien CDN $ 170. Die biometrischen Daten sind für 10 Jahre gültig.
Das biometrische Verfahren ist vorgeschrieben für Einreisende aus
- Europa
- Naher Osten
- Afrika
- Asien
- Asien-Pazifik
- Amerika
Keine biometrischen Daten werden in folgenden Fällen benötigt:
- Touristen mit einer eTA-Reisegenehmigung
- Kinder unter 14 Jahren
- Antragsteller über 79 Jahre (diese Regelung gilt nicht für Asylbewerber)
- Inhaber von Diplomatenpässen
- Reisende auf der Durchreise mit einem gültigen US-Visum
Wie funktioniert die Erfassung der biometrischen Daten und wo erfolgt diese?
Biometrische Verfahren zur Feststellung der Identität werden bereits in mehr als 70 Ländern in der Einwanderungs- und Grenzverwaltung eingesetzt. In Deutschland gibt es den biometrischen Reisepass, seit dem 1. November 2005. Um herauszufinden, ob jemand seine biometrischen Daten abgeben muss, genügt ein Besuch auf der Webseite des Government of Canada. Dafür muss lediglich der Ländercode, wie er im Reisepass angegeben ist, eingegeben und den Grund für die Antragsstellung anklicken. Reisende die ein Visum online beantragen, erhalten nach Einreichung des Visums einen Brief, in dem sie gebeten, ihre biometrischen Daten an einer offiziellen Stelle zu hinterlegen. Für Reisende aus Deutschland und Österreich ist dies im Visa Application Center in Düsseldorf möglich.
Warum dieses Verfahren?
Es geht um den Schutz der Sicherheit und der Integrität des Einwanderungssystems. Um dies sicherzustellen wird die biometrische Authenifizierung eingesetzt. Durch die systematische Überprüfung der Fingerabdrücke durch die Grenzbeamten, kann die Identität eines Reisenden schneller und effizienter bestätigt werden. „By expanding our biometrics program, we facilitate entry into Canada and protect the integrity of our immigration system by quickly and accurately establishing a traveller’s identity. A key feature of biometrics expansion is that temporary residents will only have to provide their biometrics once every 10 years”. [1] unterstreicht der zuständige kandische Einwanderungsminister Ahmed Hussen.
Weiterführende Informationen zu eTA finden Sie hier:
https://www.canada.ca/en/immigration-refugees-citizenship/services/visit-canada/eta.html
Dieser Kommentar ist allgemeiner Natur und nicht als Rechtsberatung gedacht, da sich die einzelnen Situationen unterscheiden und mit einem für das Gebiet zugelassenem Rechtsanwalt besprochen werden sollten
[1] https://www.canadainternational.gc.ca/kuwait-koweit/highlights-faits/2018/biometrics-biometrie.aspx?lang=eng